Foto: Henning Duwe

Abholzungen im Aystetter Wald


Nachdem mehrere Spaziergänger*innen seit Herbst immer wieder von großen Abholzungen im Aystetter Wald und von der Verwüstung der Waldwege berichteten, bemühte sich der Gemeinderat um eine Waldbegehung mit dem zuständigen Forstamt. Diese scheiterte bisher an den Beschränkungen der Corona-Pandemie. In der Gemeinderatssitzung am 29.04.2021 fasste Herr Dr. Reising in einem Vortrag die Abholzungen und Schäden an den Waldwegen zusammen, die er mit zahlreichen Fotos belegte. Deshalb wurde in die Gemeinderatssitzung am 20.05.2021 Herr Droste von den Bayerischen Staatsforsten eingeladen, um zu den Abholzungen Stellung zu nehmen.


Im Aystetter Wald letztes Jahr keine extreme Sommerdürre

Herr Droste stellte fest, dass der Aystetter Wald im Gegensatz zu norddeutschen Wäldern auch im dritten Dürrejahr 2020 keine extreme Sommerdürre erfahren hatte, da die wenigen Niederschläge sich gleichmäßig verteilt hatten. Es gab in unserem Gebiet um Aystetten deshalb weniger Schadholz als in anderen Bundesländern.

Die Bayerischen Staatsforsten seien zwar ein Wirtschaftsunternehmen, aber die Nachhaltigkeit genieße oberste Priorität. 2019 wurde ein 10-Jahres-Wirtschaftsplan aufgestellt, der als oberste Ziellinie 160.000 Festmeter Holzeinschlag pro Wirtschaftsjahr zulässt. 2019 wurden nur 110 000 Festmeter Holz geerntet, 2020 waren es 160.000 Festmeter und 2021 davon 80 %, also 130.000 Festmeter.


Der Waldumbau steht im Vordergrund

Im Vordergrund stehe ein naturnaher Waldumbau, d. h. es wird Fichte eingeschlagen und mit anderen Hölzern aufgeforstet (z. B. Buche, Lärche, Erle, Douglasie, Elsbeere, rumänische Weißtanne usw.), so dass vier verschiedene Sorten pro Hektar Wald stehen. Zur Naturverjüngung gehört in Zusammenarbeit mit den Förstern ein moderater Wildabschuss, um den Wildverbiss an den jungen Baumschonungen in Grenzen zu halten. Außerdem würde die jährliche Waldinventur wichtige Hinweise liefern, wieviel Holz geerntet werden kann. Hier wird die Anzahl und der Zustand der Bäume festgestellt. Im Gebiet der Bayerischen Staatsforsten ist durch die Maßnahmen zum Waldumbau ein Zuwachs von 17.000 Festmeter pro Hektar Wald und pro Jahr zu verzeichnen, rund um Aystetten sind es ca. 1.550 Festmeter / Hektar / Jahr, wobei es ca. 700 Festmeter Zuwachs im südlichen Bereich und ca. 850 Festmeter im nördlichen Bereich sind.

Zu den Wegen nimmt Herr Veh vom Forstamt Biburg Stellung und erklärt, dass das Füllmaterial für die Hauptwege aus Recyclingmaterial eines zertifizierten Betriebs in der Nähe stamme. Die Wege werden zuerst aufgeschüttet und dann fest gerüttelt, was noch nicht überall geschehen sei. Auf die Frage von Zuhörenden, weshalb aus dem Auffüllmaterial Kabel- und Reifen-Schredderreste herausrage, antwortet Herr Veh, dass 3 – 5 % unnatürliches Fremdmaterial im Recyclingmaterial enthalten sein darf.


Das Misstrauen gegenüber übermäßiger Abholzung im Aystetter Wald bleibt bestehen

Nachfragen bezüglich des hohen Holzeinschlags im Zusammenhang mit dem gestiegenen Holzpreis, der vermuteten Abhängigkeit und Lieferverpflichtungen an ein bestimmtes Sägewerk, entgegnet Herr Droste, dass hier unberechtigter Weise ein Misstrauen herrsche.

Er schlägt eine Waldbegehung vor, sobald die Corona-Inzidenz dies erlaube. Da könne er an Ort und Stelle subjektive Wahrnehmung korrigieren, auch was die subjektiv empfundene Zunahme des Autobahn-Lärms anbelange.  

Impressionen einer GRÜNEN Waldbegehung im April 2021

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Fotos: Henning Duwe

Hier geht es zu Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Der Wald im Landkreis Augsburg und in der Stadt Augsburg

Hier findest du Interessantes zu den Bayerischen Staatsforsten.
Insbesondere zur Holzernte, zum Waldumbau usw. findest du hier Informationen.

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